Montagsblues oder mit einem Dopamin-Cocktail in die Woche starten
Welche Strategie nutzt du?
Wie bereitest du dich sonntags abends auf den Start in die Woche vor? Denkst du mit Vorfreude an die neue Woche oder könntest du lieber den Sonntag noch ewig in die Länge ziehen?
Ich habe eine kleine Umfrage über individuelle Montags-Motivationsstrategie durchgeführt. Zugegeben, es waren mehr selbstständig arbeitende Menschen dabei als Arbeitnehmer, die vielleicht gerade Frust in ihrem Job oder wenig Spielraum in der Gestaltung ihrer Arbeitsprozesse haben. Nichtsdestotrotz waren die Interviews sehr hilfreich, um rauszubekommen, unter welchen Umständen der Wochenstart mit freudiger Vorfreude erwartet wurde.
Bei der Fragestellung: „Wie motiviert bist du sonntags abends, wenn du an den Montag denkst, sagten 90 % der Interviewten: „ Das kommt ganz darauf an!“
Diese Antwort „Das kommt ganz darauf an“ ist sehr bemerkenswert, denn der Satz impliziert, dass der Interviewte schon das Wissen über unterschiedliche „Motivationsstrategien“ hat. Ich hörte einfach zu und wie bereits vermutet, schälten sich beim Erzählen sowohl motivierende wie auch demotivierende Strategien heraus.
Hier eine kleine Zusammenfassung der interviewten Motivations- und Demotivationsstrategien:
Motiviert war in der Tat jeder, der sich realistische Ziele für den Montag bzw. für die Woche gesetzt hatte. Also wenn der Aufgabenberg mental zu bewältigen war.
Sind die Interviewten jedoch Sonntagabend zu der Einsicht gelangt, dass der Montag stressig wird und die Aufgaben kaum zu erledigen sein würden, sank der Motivationspegel – der Stresspegel hingegen stieg.
Konnte der Arbeitsberg nicht in kleine, leicht zu bewältigende Etappenziele runtergebrochen werden, sondern wurde als riesiger, nicht besteigbarer „Mount Everest“ wahrgenommen, war die Motivation am Tiefpunkt (apropos: auch der Mount Everest ist besteigbar: jedoch mit Etappenziele und genügend Vorbereitung).
Einige Befragte nutzen bestimmte Rituale, um das Wochenende abzuschließen und den Wochenstart dadurch mental einzuläuten:
Einen Tanzkurs besuchen,
gemeinsam den Tatort am Sonntag schauen oder
eine Wochen-to-do-Liste schreiben,
sind zum Beispiel solche etablierten Rituale.
Verabredungen mit netten Menschen am Wochenanfang wurden auch als motivierende Motivationsstarter in die Woche genannt.
Im NLP sprechen wir bei routinierten Handlungen auch von mentalen Strategien. Strategien sind erlernt und können demzufolge auch geändert werden.
Übung: Finde deine Montags-Motivations-Strategie
Schau doch einmal, welche Strategie du nutzt, um mit Spaß in die neue Woche zu starten?
Wie motiviert bist du am Sonntagabend auf einer Skala von 0 – 10 (wobei 10 super motiviert bedeutet), wenn du an den kommenden Montag denkst?
Wann bist du motiviert?
Wann bist du demotiviert?
Folgende Fragen können dir helfen, deine Strategie herauszufinden:
Wie machst du das? Welches Bild machst du dir? Was sagst du zu dir? Auf was fokussierst du dich? Welche Erwartungen an die Woche hast Du?
Finde den Unterschied, der den Unterschied macht! Und dann überlege, wie du dieses Wissen künftig nutzen kannst, um mit einem Dopamin-Cocktail in die Woche zu starten.
Apropos: Die Antworten, die ich auf das Motivationsinterview erhalten habe, passen wunderbar zu die wissenschaftlichen Befunde der Gehirnforscher, wonach
Vorfreude die schönste Freude ist.
Bei Vorfreude wird das Hormon Dopamin ausgeschüttet, das uns anregt und motiviert.
Wer sich also realistische Wochenziele setzt, aktiviert durch seine Erwartungshaltung das Belohnungssystem, das wiederum für die Dopaminausschüttung verantwortlich ist. Die Ziele sollten realistisch sein, also nicht zu groß (dann wird Stress ausgelöst) und auch nicht zu klein (dann entsteht eher Langeweile), sie sollten terminiert sowie eigenverantwortlich erreichbar sein. Firmen, die montags morgens mit dem Team gemeinsam den Wochenplan durchgehen, tragen durch diese kleine Maßnahme zur Mitarbeitermotivation bei – es sei denn, der Wochenarbeitsberg ist zu groß.
Das Thema Motivation sowie sich realistische, sinnesspezifische Ziele zu setzen, sind übrigens auch Bestandteile meiner NLP-Ausbildung.
Ich wünsche allen einen motivierenden Start in die Woche!